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Wissenswertes über Mettingen

Mettingen ist eine alte Siedlung – und nicht etwa ein Ableger der Reichsstadt Esslingen! Zwar taucht der Name „Mettingen“ in Urkunden nicht vor 1229 auf, aber wir haben Grund zu der Annahme, dass zwischen dem römischen Cannstatt und dem alten Esslingen die Talauen schon früh besiedelt waren.

Vom Jahre 778 ist bezeugt, dass in der Esslinger Gegend Wein angebaut wurde. Wahrscheinlich damals noch im Tal, da die Hänge mit Laubwald bedeckt waren. Erst später werden sich die Weingärten die Hänge hinauf gezogen haben. Der Name „Mettingen“ weist den Ort als alte Alemannensiedlung aus; benannt nach dem Sippenhaupt Matto, in dessen Namen ein Wort mit der Bedeutung „Versammlungsplatz“ steckt.

Aus einer Zeit von rund 80 Jahren, zwischen 1276 und 1355, sind immerhin zwei Dutzend Schenkungsurkunden, die Mettingen betreffen, erhalten. Von Weinbergen am Walthüser oder Waldhäuser Berg ist schon 1276 die Rede, dann wieder 1358. Andere Berge wurden „Blaicher“, „Bömerlisperk“ „hinter dem Holz“ und „Schelshaldun“ genannt.

Ab 1399 gehört Mettingen als Filialort zur Stadt Esslingen. 1519 wird Mettingen von Herzog Ulrich niedergebrannt, nachdem er vergeblich versucht hatte, Esslingen zu erobern

In all diesen Jahren war Mettingen reichsstädtisch Esslingisch, hat seine Weisungen von der Reichsstadt empfangen und deren Geschicke geteilt. Auch die Schultheisse, die es erst seit 1607 in Mettingen wie in anderen Filialen gab, wurden vom Esslinger Rat eingesetzt und kontrolliert.

Im 14. und 15. Jahrhundert wohnten in Mettingen zwischen 26 und 42 Steuerpflichtige. Anfang des 16. Jahrhunderts nahm die Einwohnerzahl zu, bis diese Ende des 18. Jahrhunderts wieder auf 42 sank.

Im Jahr 1772 sind unter Anderem folgende Steuerzahler registriert, deren Namen uns auch heute noch bekannt vorkommen: Jakob, Adam, Michael und Johann Georg Clauß; Johannes, Ignatius und Adam Bayer; Friedrich, Jeremias, Christof und Leonhard Sohn.

Straßennamen wie „Alte Schifffahrt“ weisen darauf hin, wo früher der Neckar floss.

Ungefähr im Jahr 1850 interessierte man sich für die große Neckarschleife, die Halbinsel Brühl und „Neu-Mettingen“ (der Stadtteil zwischen Bahngleisen und Brühl). Berechnungen ergaben, dass man durch das Gefälle des Neckars von ca. 5 Höhenmetern elektrischen Strom erzeugen konnte. Was lag also näher, als hier eine Fabrik zu errichten und diese mit Wasserkraft zu betreiben?

Bereits 1857 war der Brühlkanal fertig, sowie das Fabrikgebäude und das Turbinenhaus Brühl. Da mit der Inbetriebnahme der Fabrik der Brühlkanal geflutet wurde, sank der Pegel des Neckar zeitgleich ab.

1913 baut die Maschinenfabrik Esslingen, damals Hersteller von Lokomotiven, Straßenbahnen, Eisenbahnwagen, bahntechnischen Ausrüstungen (Drehscheiben, Schiebebühnen), Brücken, Stahlhochbauten, Pumpen und Kesseln auf Mettinger Markung unter der Leitung von Hermann Maier-Leibnitz ihr neues Werk.

Erst 1923 wurde der Neckarkanal nach Plänen von Prof. Dr. Otto Konz hergestellt, wie wir ihn heute sehen. Zuvor floss der Neckar in seinem gewachsenen Flussbett weit nach Mettingen hinein, ungefähr bis zum heutigen Cafe Mokka. Dort schlug er einen Bogen, ehe er sich in Richtung Maschinenfabrik (heute Mercedes) wieder auf die Hedelfinger Seite und aus dem Ort wandte.

Damals allerdings führte der Neckar noch recht wenig Wasser, denn dieses wurde für die Württembergische Baumwollspinnerei Brühl benötigt.

Das Große Haus

Es trägt die Jahreszahl 1551 und dürfte damit eines der ältesten Häuser des Ortes sein. Obwohl es im Laufe der Jahrhunderte mancherlei Veränderungen über sich ergehen lassen musste, sieht man doch an den starken Mauern, dass es im großen und ganzen in seiner ursprünglichen Anlage erhalten ist. Das Gebäude war ursprünglich eine Herberge, die sich im Besitz der Stadt befand. Zur Eröffnung am 20. Oktober 1552 wurde bestimmt, dass der „Würt zu Mettingen“ das Umgeld (die Getränkesteuer) entrichten solle wie alle anderen Wirte auch. 1558 verlieh die Stadt die Herberge samt einer Scheuer und 7 Morgen Wiesen an Hans Klein von „Schwabsayen“ gegen einen jährlichen Zins von 244 Gulden. Die Stadt erklärte sich außerdem bereit, dem Wirt bei der Beschaffung von 8 Betten behilflich zu sein. Die Herberge blieb bis 1585 im Besitz der Stadt. In diesem Jahr kaufte Georg Scheufelin von Giengen das Haus und die Wiesen für 1500 Gulden. Bereits 14 Jahre später hatte er alles abbezahlt. Allerdings war er der Wirtschaft überdrüssig und verkaufte 1604 die Herberge an den Fuhrmann Georg Fischer aus Großsüßen für 730 Gulden – ein schlechtes Geschäft.

Ein weiterer Verkauf fand 1663 statt: der Koch Martin Abt verkaufte das Haus an den Mettinger Konrad Hess für 326 Gulden. Die Hotellerie scheint zum damaligen Zeitpunkt schon ein schlechtes Geschäft zu sein.

Ende des 17. Jahrhunderts wurde das Haus als Kelter genutzt.